SVI | Großes Abschiedsinterview mit Amelie Gruber

11. 06. 2020

Nach 4 Jahren als Physiotherapeutin unserer Aktivenmannschaften sagen wir zum Saisonende Goodbye zu einer ganz treuen Seele: Amelie Gruber. Zum Abschied hat SV-Reporter Benjamin Färber sie noch einmal getroffen, um ein paar Fragen loszuwerden.

 

BF: Amelie, wenn du auf deine Zeit als Physiotherapeutin beim SVI zurückblickst, welche Momente sind dir in besonderer Erinnerung geblieben?

 

AG: Da fallen mir in erster Linie die Momente abseits des Spielfeldes ein, die zur Kameradschaft beigetragen haben: Die Weihnachts- und Saisonabschlussfeiern, die teambildenden Maßnahmen und Trainingslager, weil man die Jungs dort noch einmal auf eine ganz andere Art kennenlernen konnte als auf dem Trainingsplatz.

Aus physiotherapeutischer Sicht sind es leider eher die weniger schönen Momente, die im Gedächtnis bleiben, vor allem die größeren Verletzungen, wie z.B. der Kreuzbandriss von Luki Strauß oder andere Spielunfälle, die im Krankenhaus endeten.

Bei den Spielen selbst war ich jedenfalls immer mit Herzblut dabei, habe die Höhen und Tiefen miterlebt und es ist sehr schade, dass die Saison nun auf diese Weise vorzeitig zu Ende geht und uns das Highlight Pokalviertelfinale gegen Phönix Lomersheim verwehrt wird – da wäre ich gerne noch einmal am Spielfeldrand dabei gewesen!

 

BF: Was waren denn die häufigsten Verletzungen und Wehwehchen der Spieler? Und würdest du die Illinger Kicker eher in die Kategorie „tapfer“ oder in die Kategorie „Weicheier“ einordnen?

 

AG: Es waren vor allem die fußballspezifischen Verletzungen, insbesondere im Bereich der Knöchel, seien es blaue Flecke und Blutergüsse, offene Wunden oder Umknick-Traumata. Auch die Knie sind bei Ballsportarten ein leidiges Thema, dazu kommen häufig muskuläre Probleme.

Hm, gute Frage, ob die Illinger Fußballer Weicheier sind! (grinst) Viele sind schon sehr tapfer. Aber da ich aus dem Handballbereich komme, muss ich natürlich sagen, dass Fußballer generell Weicheier sind (lacht).

 

BF: Was hat letztlich dazu geführt, die Zusammenarbeit zu beenden? Und was möchtest du deiner Nachfolgerin mit auf den Weg geben?

 

AG: Es war keinesfalls so, dass ich keine Lust mehr hatte oder es mir keinen Spaß mehr bereitet hat – überhaupt nicht! Aber ich habe aktuell die Chance, mich beruflich zu verändern und weiterzuentwickeln. Und ich weiß, dass ich das nicht bedingungslos tun würde, solange ich durch ein anderes Engagement und eine Verpflichtung gebunden wäre. Diesem Dilemma wollte ich ein Stück weit aus dem Weg gehen, zumal meine berufliche Weiterqualifikation möglicherweise auch mit einem Umzug in eine andere Stadt verbunden ist. Und ich wollte auf keinen Fall mit dem Team in eine neue Runde starten, um dann mitten in der Saison sagen zu müssen, dass ich nicht weitermachen kann. Das möchte ich unbedingt vermeiden, weil ich es dem Verein und den Spielern gegenüber unfair fände.

Meiner Nachfolgerin wünsche ich, dass sie genauso viel Spaß hat an der Arbeit wie ich und dass sie die Tätigkeit immer auch als Chance sieht, etwas Neues dazuzulernen. Es ist klar, dass so ein Engagement einerseits viel Zeit und Einsatz erfordert, man andererseits aber auch vieles in irgendeiner Art und Weise auch wieder zurückbekommt! Der Job bietet auch tolle Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Das ist es doch, worum es letztlich in diesen niederen Spielklassen, in denen wir uns bewegen, geht!

(Pause) Ach, und noch was: Wenn die Jungs leiden, hart bleiben!

 

BF: Liebe Amelie, die ganze Abt. Fußball des SV Illingen bedankt sich von Herzen für deine jahrelange engagierte Arbeit für den Verein. Wir wünschen dir auf deinen weiteren beruflichen und privaten Wegen alles Gute und viel Erfolg! Bleibe gesund und schaue doch bei Zeiten wieder im Eichwaldpark vorbei! Du bist und bleibst immer ein willkommener Gast!

 

Bild zur Meldung: Amelie Gruber